Berühmte Ab­solvent*innen

August Schmölzer

Schauspieler und Schriftsteller

August Schmoelzer
© Manfred Weis

August Schmölzer wurde 1958 als Bauernsohn in der Weststeiermark, Österreich geboren.

Er absolvierte das Schauspielstudium an der Kunstuni Graz. Neben Theaterarbeiten mit P. Stein, A. Wajda, O. Schenk, M. Kusej, in Wien, Hamburg, München, Stuttgart, Salzburger Festspiele etz und intensiver Fernseharbeit, spielte August Schmölzer in Kinofilmen, u. a. O. Hirschbiegels  "Der Untergang", in R. Dornhelms „Requiem for Dominic, in B. Beresfords "Bride of the Wind", in M. Glawoggers "Nacktschnecken“, in St. Spielbergs "Schindlers Liste." E. Scharangs „In einem anderen Leben“ und Peter Sehers „Ludwig II“.

2009 war August Schmölzer für den Deutschen Fernsehpreis- 2010 für den Bayrischen Fernsehpreis- 2012 für die „Romy“ jeweils als „Bester Schauspieler“ nominiert. Für sein humanitäres Engagement der von ihm gegründeten „Gustl58-Initiative zur Herzensbildung“, wurde er von der Zeitung „Die Presse“ 2012 zum „Österreicher des Jahres“ gewählt. Seit 2000 hat er für den ORF Steiermark die Gesellschaftskritische Radiosendung „Gedanken zur Zeit.“ Im Jänner 2013 wurde ihm vom Bundespräsidenten der Titel Professor verliehen.

August Schmölzer lebt als freischaffender Künstler in der Weststeiermark, Österreich, Europa.

Weitere Informationen unter: www.augustschmoelzer.com   

 

Publikationen

  • Der arme Ritter (M/N Verlag Graz)
  • Tor zum Herzen (M/N Verlag Graz)
  • Von Ameis, Schwein und Wolf (M/N Verlag Graz)
  • Gedanken zur Zeit (M/N Verlag Graz)
  • Herzensbildung (Styria Verlag Wien)
  • Der Totengräber im Buchsbaum (MERLIN Verlag Hamburg)

„Alles begann auf einem kleinen weststeirischen Bauernhof und mit Volksmusik. Ich wollte berühmt werden, aber mit Volks- und Hauptschule und einer Kochlehre war kein Studium außer „Darstellende Kunst“ möglich. Der Komponist M. Kojetinsky hatte in unserer Nachbarschaft ein Häuschen. Er ermunterte mich, die Aufnahmeprüfung an der Kunstuni in Graz zu machen. Tatsächlich wurde ich als Student der Abteilung „Schauspiel“ aufgenommen, daran konnte auch Hohn und Spott vieler Einheimischer, die meinen Schritt aufgrund meiner Herkunft für Anmaßung hielten, nichts ändern. Erst durch die Arbeit mit Gastprofessor Rudolf Noelte im zweiten Jahr begriff ich wirklich, was dieser Beruf des Schauspielers eigentlich ist. Ab da wusste ich, das ist mein Weg. 
Nach dem Abschluss ging es nach Heilbronn ins erste Engagement. Das war vor dreißig Jahren. Inzwischen habe ich in über hundert Filmen gespielt, durfte mit großen Regisseuren an berühmten Theatern arbeiten, arbeite als Schriftsteller, beim ORF als gesellschafts-kritischer Kolumnist und habe mit Freunden den Verein „Gustl58-Initiative zur Herzensbildung“ gegründet. 
Ich weiß noch immer nicht, WIE dieser Beruf „Schauspieler“ funktioniert. Ja, Talent, Stimme, lesen, Fantasie, Aussprache, Körpertraining, etc. Aber wie wird aus Text schlussendlich ein Mensch? Ich lese und lese, denke und denke und immer wenn ich glaube, ja so geht es, beginne ich erneut daran zu zweifeln, ob ich damit die Dimension einer Figur ganz ausschreite. 

Je älter ich werde, desto größer werden diese Zweifel, die Fragen, aber auch die Ängste vor dem Scheitern, und doch gibt es nichts, was ich lieber tue, als ich jedes Mal aufs Neue ganz und gar auf diese spannende Arbeit einzulassen. 
Ich habe in Wien, München, Hamburg, New York gelebt und gearbeitet, bin aber wieder in die Steiermark, zurück zu meinen Wurzeln. 
Es gibt vieles, das man für diesen Beruf benötigt. Talent, Fantasie, eine gute Vernetzung, eine Agentur, eine umfassende Kenntnis aller Künste, Geduld, Mut, Fleiß und Glück. Aber die beiden wichtigsten Eigenschaften meiner Ansicht nach sind wohl die Individualität, die Unverwechselbarkeit. Die StudentINNEn müsen, bei allem notwendigen Know-how, zu SICH SELBST ausgebildet werden. Erst wenn der Schauspieler absolut bei sich ist, kann er fast ALLES, was einmal von ihm an Rollengestaltung gefordert wird, darauf aufbauen und daraus entwickeln. Und last but not least, der eiserne Wille: Egal was Familienmitglieder, Freunde, Nachbarn oder wer auch immer sagen, wenn sie sich entschieden haben, gehen sie IHREN Weg. 

In diesem Sinne, Glück und Mut zu sich selbst. Die Messlatte muss immer der Mensch sein. 

Herzlich, 
Ihr August Schmölzer.“